WAS IST EIN EOSINOPHILER GRANULOZY? 

Der eosinophile Granulozyt ist eine spezialisierte Effektorzelle des Immunsystems.  

Unter dem Mikroskop betrachtet ist der Eosinophile Granulozyt charakterisiert durch einen Kern (enthält die genetische Information) mit zwei Lappen und ein Zytoplasma, welches mit mehreren Granula (Bläschen) gefüllt ist, welche entzündliche Proteine ​​enthalten. Aktivierte eosinophile Granulozyten können degranulieren (Platzen der Zellmembran) und dadurch diese Proteine ​​an die Umgebung abgeben, was Gewebeschäden verursacht. Bei gesunden Personen machen eosinophile Granulozyten etwa 1–3 % der weißen Blutkörperchen aus.

 

Um Blutzellen unter dem Mikroskop sichtbar zu machen, werden diese mit Hämatoxylin und Eosin (H&E) gefärbt, was die in der Histologie verwendete Standardfärbung darstellt. Das Hämatoxylin färbt die Zellkerne mit einer violetten Farbe, während das Eosin körnige Proteine ​​rosa färbt. Die intensive Rosafärbung der eosinophilen Granulozyten gab ihnen ihren charakteristischen Namen (eosinophil bedeutet „Eosin-liebend“).

 

 

Ausreifung der eosinophilen Vorläuferzellen im Knochenmark und deren Funktionen

 

Eosinophile Granulozyten werden im Knochenmark gebildet, wo sie etwa 1 Woche im Reifungsprozess verbringen, bevor sie in die Blutgefäße des Kreislaufs übertreten. Eosinophile wandern 8 bis 12 Stunden durch die Blutgefäße, bevor sie schließlich ihr Zielgewebe erreichen, wo sie 1 bis 2 Wochen bleiben. Der Zellkommunikationsfaktor Interleukin 5 (IL-5) spielt eine wichtige Rolle bei der Rekrutierung von eosinophilen Granulozyten.

 

Eosinophile Granulozyten haben mehrere Immunfunktionen, wie z. B. das Abtöten von Bakterien und Parasiten. Darüber hinaus sind eosinophile Granulozyten an allergischen Reaktionen beteiligt und modulieren Entzündungsreaktionen. Eosinophile Granulozyten können entweder hilfreich (z. B. bei der Abwehr von Parasiten) oder schädlich (z. B. bei allergischen Reaktionen) sein für die Gesundheit eines Individuums.