EOSINOPHILE GASTRITIS, ENTERITIS UND KOLITIS

Wenn eine erhöhte Anzahl von eosinophilen Granulozyten im Magen, Dünndarm oder Dickdarm beobachtet wird, werden die Patienten mit eosinophiler Gastritis (EG), eosinophiler Enteritis (EE) bzw. eosinophiler Kolitis (EK) diagnostiziert. 

Dies sind seltene Erkrankungen, die weniger als eine Person von 10‘000 Einwohnern betreffen. Die Symptome hängen vom betroffenen Organ ab:

  • Eosinophile Gastritis: Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Gewichtsverlust
  • Eosinophile Enteritis: Schmerzen, Durchfall, Malabsorption, Gewichtsverlust, Aszites
  • Eosinophile Kolitis: Schmerzen, Durchfall, Aszites

Die meisten Patienten werden im Alter zwischen 30 und 50 Jahren diagnostiziert. Im Gegensatz zur EoE sind die eosinophilen Erkrankungen des Magens, Dünndarms und Dickdarms noch schlecht definiert. Cutoff-Werte für die mikroskopische Diagnostik werden derzeit von einem internationalen Konsortium (CEGIR) definiert, an dem mehrere SNEGID-Mitglieder beteiligt sind. 

 

Nahrungsmittelallergene scheinen bei einem Teil der betroffenen Patienten eine Rolle zu spielen. Die Diagnose erfordert eine Endoskopie mit Gewebeproben (Biopsien), um die Anzahl der eosinophilen Granulozyten im betroffenen Gewebe zu bestimmen. Das endoskopische Erscheinungsbild ist variabel und reicht von einem normalen Aussehen bis hin zu einer Rötung der Schleimhaut und Ulzerationen. Neben der endoskopischen und laborchemischen Abklärung benötigen die Patienten eine Bildgebung (meist Computertomogramm) und eine Konsultation mit einem Allergologen/Immunologen und Hämatologen. Manchmal ist auch eine Konsultation mit einem Pneumologen und Kardiologen notwendig. Das Management dieser Erkrankungen erfordert ein gut eingespieltes multidisziplinäres Team. Zu den therapeutischen Ansätzen gehören Steroide, Immunmodulatoren, Diäten zur Eliminierung von Nahrungsmitteln und gezielte biologische Therapien gegen Mediatoren, die bei der Rekrutierung von eosinophilen Granulozyten aktiv sind. Der natürliche Verlauf von EG, EE und EK muss noch charakterisiert werden.